Machen wir uns nichts vor: Manche Kinder lesen einfach nicht gern. Eltern, Lehrer/innen, Bibliothekare/innen und Lektoren/innen suchen immer häufiger nach Büchern, die auch widerwillige Leser/innen ansprechen.
Ich entdeckte, dass es acht Eigenschaften gibt, die großartige Bücher für Lesemuffel haben, und zu meiner Überraschung haben einige meiner Lieblingsbücher aus der Kindheit den Test nicht bestanden. Wenn du mindestens drei der unten aufgeführten Elemente in dein Buch einbauen kannst, hat es gute Chancen, von allen Kindern geliebt zu werden, selbst von denen, für die Lesen eine lästige Pflicht ist.
Humor
Kinder zum Lachen zu bringen ist wichtig, um eine angenehme Assoziation mit dem Lesen zu schaffen. Aber du musst wissen, was die Kinder in den verschiedenen Altersstufen zum Lachen bringt. Der Humor in Bilderbüchern ist breit gefächert und sehr visuell. Leichte Lesebücher (und einige Bilderbücher für Kinder ab 6 Jahren) beginnen damit, verbalen Humor einzuführen: Wortspiele, Wortspiele, Doppeldeutigkeiten.
Wenn die Kinder in den Bereich der Kapitelbücher vordringen, können sie mit Witzen umgehen, die einen Aufbau und eine Auflösung benötigen, die sich über mehrere Szenen erstrecken. Dialoge, die Reaktion der Figuren aufeinander oder die Situation, in der sich eine Figur befindet, können von Natur aus witzig sein.
Gut definierte Charaktere
Viele Kinder wollen sich stark mit den Figuren in ihren Büchern identifizieren; für Leseratten ist das besonders wichtig. Es spielt keine Rolle, wie die Figur äußerlich aussieht (ob es sich um einen Außerirdischen, einen Clown oder einen sprechenden Frosch handelt), im Inneren muss die Figur die Perspektive des Lesers verkörpern.
Das bedeutet, dass die Figur mit Problemen zu tun hat, mit denen der Leser konfrontiert sein könnte, oder die Welt auf eine kindliche Art und Weise sieht. Buchcharaktere müssen mehrdimensionale Persönlichkeiten mit Stärken und Schwächen haben, damit der Leser sich für sie interessiert und die ganze Geschichte mit ihnen mitfiebert.
Bei Sachbüchern, wie z. B. Biografien, haben Autoren, die ein Element aus dem Leben ihrer Person finden, das für die Zielgruppe relevant ist, eine bessere Chance, widerwillige Leser zu erreichen.
Schnelles Tempo der Handlung
Kinder, die gerne lesen, haben nichts gegen eine Geschichte, die ein paar Kapitel braucht, um sich zu entfalten, aber zurückhaltende Leser/innen haben nicht so viel Geduld. Die Handlung muss im ersten Absatz beginnen, und am Ende des ersten Kapitels sollte der Leser schon einiges über die Hauptfigur wissen und eine gute Vorstellung von dem Konflikt oder dem Problem haben, mit dem die Figur konfrontiert wird. Nebenhandlungen sind ab dem ersten Kapitel in Ordnung, aber zu viele behindern den Fortgang der Geschichte. Halte die Seiten in Bewegung.
Prägnante Kapitel
Idealerweise sollte jedes Kapitel ein klares Ereignis (oder einen bestimmten Punkt in Sachbüchern) enthalten und einen eigenen Handlungsbogen haben (einen Anfang, eine Mitte und ein Ende). So wird das Lesen auch nur eines Kapitels zu einem befriedigenden Erlebnis. Kapitel, die mit einem Höhepunkt der Handlung enden, machen den Leser neugierig darauf, wie es weitergeht. Episodenromane (bei denen jedes Kapitel für sich allein steht) sind ebenfalls eine gute Wahl für widerwillige Leser.
Relevanz für Kinder
Dies gilt für die Themen und Ideen, die die Grundlage für die Handlung bilden, oder für die Art und Weise, wie ein Autor ein Sachbuch-Thema angeht. Diese Ideen sollten relevant, sinnvoll und auf das Leben der Leser/innen anwendbar sein. Anstatt eine Lektion zu vermitteln, von der du aus deiner Erwachsenenperspektive denkst, dass der Leser sie wissen muss, versuche, den Bezugsrahmen des Lesers als Ausgangspunkt zu nutzen. Schreibe für dein Publikum, nicht über es. Und vergiss nicht: Bücher können auch einfach nur Spaß machen.
Geeigneter Text
Je nach Alter und Fähigkeiten des Lesers muss der Text anspruchsvoll, aber nicht überwältigend sein. Bemühe dich, deine Geschichte so klar wie möglich zu schreiben, indem du aktive Sätze und konkrete Nomen und Verben verwendest. Wenn du für eine breite Altersspanne von Lesemuffeln schreibst (z. B. 8-12 Jahre), solltest du den Wortschatz für die Jüngeren zugänglich machen, aber das Interesse für die Älteren wecken.
Einzigartige Präsentation
Zurückhaltende Leser/innen ziehen Sachbücher oft der Belletristik vor, weil sie ihre persönlichen Interessen ansprechen. Wenn du einen neuen oder ungewöhnlichen Blickwinkel auf dein Thema findest, bleibt dieses Interesse erhalten. Humor kann auch nicht schaden. Es ist ekelhaft und wir haben es gegessen!
Visuelle Anziehungskraft
Die Autoren haben in der Regel nicht viel Einfluss auf die Gestaltung eines Buches, aber die Autoren/Illustratoren schon. Ein größeres Schriftbild, die großzügige Verwendung von Leerraum und Illustrationen, die den Text ergänzen, lockern den Text auf und machen das Buch weniger einschüchternd.