Soll ich mein Buch im Selbstverlag veröffentlichen oder einem Verlag anbieten? Du hast viele Nächte mit der Arbeit an deinem Buch verbracht. Du hast es umgeschrieben, überarbeitet und von einem professionellen Lektor Korrektur lesen lassen. Dein Buch ist endlich fertig – und du bist bereit, dein kostbares Manuskript an einen Verlag zu schicken, weil du denkst, dass das Schreiben der schwierigste Teil war.
In Wirklichkeit ist es vielleicht der schwierigste Teil des ganzen Prozesses, dein Blut, deinen Schweiß und deine Tränen zu veröffentlichen. Du musst dich entscheiden, ob dein Buch einen Verlag braucht oder ob du es lieber im Selbstverlag veröffentlichen willst. Beide Wege haben Vor- und Nachteile, von denen ich einige im Folgenden erläutere.
Wenn du mit einem Verlag zusammenarbeiten willst, musst du eine Anfrage und/oder einen Buchvorschlag verschicken. Dabei handelt es sich um einen Brief oder ein paar Seiten, in denen du kurz deinen Text beschreibst, warum dein Buch einzigartig ist, die Merkmale deines Zielmarktes und wie du dein Buch vermarkten kannst.
Die meisten Verlage akzeptieren keine unaufgeforderten Manuskripte, also musst du sie davon überzeugen, dein Manuskript zu lesen, oder einen Literaturagenten finden, der dich vertritt. Wenn ein Verlag dich bittet, ihm dein gesamtes Manuskript zu schicken, hast du schon einen Fuß in der Tür. Bereite dich darauf vor, mehr als eine Anfrage zu schicken und erwarte nicht, dass du nächste Woche eine Antwort bekommst.
Verleger achten auf drei Dinge:
Plattform, Aufhänger und Ausführung. Das bedeutet, dass ein Autor oder eine Autorin ein festes Publikum haben sollte (idealerweise eine nationale Plattform wie eine Radio- oder Fernsehsendung oder eine Kolumne in einer großen Publikation), einen interessanten Aufhänger und starke Schreibfähigkeiten.
Das Problem, wenn du ein Autor ohne Agentur bist, ist, dass die meisten Verlage deinen Anruf nicht entgegennehmen oder dein Angebot nicht lesen werden. Und selbst wenn sie es tun, wirst du es schwer haben, einen Bieterkrieg zu entfachen oder eine Auktion zu starten, um das beste Angebot zu bekommen, und du hast auch keinen Einfluss auf die Verhandlungen über wichtige Punkte wie Nebenrechte und Tantiemen.
Autorenhandbücher
Es gibt Autorenhandbücher, die eine hervorragende Quelle sind, um Verlage und Literaturagenten zu finden, die sich auf dein bestimmtes Genre spezialisiert haben.
In diesen Leitfäden ist der Prozentsatz neuer Autoren aufgeführt, die veröffentlicht werden, sowie der Prozentsatz des Umsatzes, den sie zahlen. Du findest dort oft Gehälter zwischen 5 und 10 % des Umsatzes. Manche zahlen nach dem Großhandelsumsatz, andere nach dem Einzelhandelsumsatz. Rechne mal nach.
Vielleicht kostet dein Buch im Einzelhandel 14,95 € und der Verlag zahlt 6% auf den Verkaufspreis. Das bedeutet, dass du 90 Cent pro verkauftem Buch verdienst. Natürlich darfst du nicht vergessen, dass der Verlag für den Druck, den Vertrieb und die Vermarktung deines Textes zuständig ist.
Eine andere Möglichkeit, die du in Betracht ziehen kannst, ist das Self-Publishing. Beim Self-Publishing druckst, vertreibst und vermarktest du dein Buch mit deinem Geld, aber du behältst auch alle Gewinne. Es gibt sowohl Buchdruckereien als auch Unternehmen, die sich darauf spezialisiert haben, Self-Publishing-Autoren bei jedem Schritt zu unterstützen.
Fazit
Viele Autorinnen und Autoren diskutieren darüber, welche Methode besser ist: die Zusammenarbeit mit einem Verlag oder die Veröffentlichung deines eigenen Buches. Du kennst deine Situation und weißt, was für dich am besten funktioniert. Du solltest dir überlegen, wie viel Zeit und Geld du in das Projekt investieren kannst. Das sollte dir eine Idee geben, welchen Weg du einschlagen solltest. Wenn du einen Verlag beauftragst, brauchst du weniger Zeit, aber du verlierst einen Teil der Tantiemen, wenn du diese Methode wählst. Wenn du im Selbstverlag veröffentlichst, musst du die „Vorlaufkosten“ bezahlen und die ersten Schritte unternehmen, um die Verkäufe deines Buches zu steigern. Wie auch immer, die Veröffentlichung ist deine Entscheidung. Mit Ausdauer und harter Arbeit kannst du dein Buch auf den Markt bringen.
Mein Name ist Sandra Oelschläger und veröffentliche seit 2007 Bücher. Nachdem ich leider einige bittere Enttäuschungen mit diversen Verlagen machen musste, gründete ich 2012 einen eigenen Verlag. Dieser wurde rasch der Größte in der Sächsischen Schweiz. 2017 übergab ich schweren Herzens meinen Verlag in vertrauliche Hände und coache heute Autoren und jene, die im eBooks & Books- Business Fuß fassen möchten. Auf meiner Webseite „buch-byte.de“ möchte ich meinen Besuchern gern helfen, ebenfalls die ersten Schritte im Kindl-Business zu gehen. Dafür stelle ich gern kostenfreie Informationen zur Verfügung.