Selfpublishing: Ja oder Nein?

Vielen wird das berühmte Bild von Carl Spitzweg „Der arme Poet“ ein Begriff sein. Dieses zeigt einen Dichter/Schriftsteller, der in seiner ärmlichen Dachkammer in seinem Bett sitzt, während er versucht, das zu verfassen, was man in der heutigen Zeit, einen Bestseller nennen würde. Wobei ein aufgespannter Regenschirm dafür sorgt, dass ihm der Regen, der durch das undichte Dach eindringt, nicht auf seinen denkenden Kopf tropft.

Nun, ganz so dramatisch wird es sich – sollte man vorhaben ein Buch zu schreiben – nicht abspielen. Außer, man verfällt dem Irrglauben, dass dieser Situation etwas alt-romantisches anhaftet.

 

Der Weg des Schriftstellers

Ist der Weg eines Schriftstellers (inklusive der des Bestsellerautors) ohnehin holprig genug.

Das fängt auch schon beim Schreiben an. Wer da meint, dass es doch nicht so schwer sein kann, ein Buch zu verfassen, hat vom Schreiben keine Ahnung. Tag für Tag quält man sich zum Schreibtisch, um wenigstens die oft zitierten 500 Wörter in den Laptop zu hämmern. Um dann, spätestens beim Korrekturlesen, dahinterzukommen, dass von den 500 Wörtern bestenfalls 200 dazu geeignet sind, weiterverwendet zu werden.

Welches aber nur einen kleinen Teil dessen ausmacht, worum sich ein angehender Schriftsteller, zu kümmern hat. Denn, spätestens wenn dieser es tatsächlich geschafft hat, ein Buch, mit sagen wir mal drei- oder vierhundert Seiten, zu schreiben in der Lage war, fängt die eigentliche Arbeit erst an.

Das einmalige, meistens zweimalige Korrekturlesen ist um nichts weniger anstrengender und zeitaufwendiger als das Schreiben eines Buches selbst.

Eher das Gegenteil ist der Fall.

Dann, oder im besten Falle gleichzeitig, steht das Lektorieren des Textes an. Wobei sich viele mit Schaudern daran erinnern werden, wie nervig es war, als unsere Lehrer versucht haben, uns Grammatik, Interpunktion und ähnliches in den Kopf zu hämmern.

Wenn nun jemand denkt, dass es damit schon getan wäre und es nur noch mehr eine Frage der Zeit wäre, bis sein Buch in den Schaufenstern zu finden ist, der irrt abermals. Denn, dann steht jener Teil zur Erledigung an, die für die meisten angehenden Schriftsteller zu den aufreibendsten gehört.

Das Finden eines Agenten, eines Verlages oder der passenden Plattform, um das Buch der (wie sie meinen) bereits gierig wartenden Masse, sprich dem lesefreudigen Konsumenten, vorzustellen.

Da stellt sich dann die Frage, ob es die ganze Mühe wert war?

Ja, ist es!

Zuerst aber wollen wir die Frage beantworten, auf die so viele warten. Wie sieht der vernünftigste Weg aus, um sein Buch der Öffentlichkeit präsentieren zu können?

 

Welche Möglichkeiten der Buchveröffentlichung gibt es?

Hierbei stehen einem gleich zwei Möglichkeiten zur Verfügung. Wobei die eine wie die andere, ihre Vor- und Nachteile aufweist.

Der schnellere wäre der, dass man einfach hergeht, und sich sogenannter Selfpublisher-Plattformen bedient. Bei diesen hat man die Möglichkeit, dass man sein fertig verfasstes und gut formatiertes Werk einfach hochlädt.

Bei den meisten, besteht sogar die Möglichkeit, sich ein Cover auszusuchen. Allerdings gestaltet sich dabei die Auswahl eher bescheiden. Da kann es schon mal passieren, dass zwei oder drei verschiedene Bücher, das gleiche Cover aufweisen. Welches sich, auf den potenziellen Leser, leicht verwirrend auswirken kann.

 

Hinweis

Anmerkung am Rande: Es lohnt sich tatsächlich, Hilfe in Form einer Software zu bedienen, die einem dabei behilflich ist, ein Buch zu verfassen. Diese finden sich zahlreich und in unterschiedlicher Qualität. Allen voran wäre die „Papyrus-Author“ Software zu nennen. Welches einem nicht nur bei grammatikalischen Fragen als auch der Interpunktion, unterstützt. Ebenso kann es einem bei der Frage des Stils wertvolle Hilfestellung leisten.

Daneben wäre auch noch Microsoft Word zu nennen. Beide Systeme sind nicht perfekt, können einem aber – wenn man grammatikalisch nicht zu den Perfekten gehört – wertvolle Dienste leisten.

 

Der nächste Schritt: Lektorat und Korrektorat

Als Nächstes wäre das Lektorat und das Korrektorat zu nennen.

Manche der Selfpublisher-Plattformen, weisen, Dank eines integrierten Systems, auf grammatikalische Fehler, als auch auf falsch gesetzte Interpunktionen, hin. Perfekt ist davon jedoch keines.

Wer also darauf aus ist, sein zu Ende geschriebenes Buch, möglichst schnell der breiten Öffentlichkeit zu präsentieren, der sollte sich dieser Plattformen präsentieren. Einen Versuch ist es allemal wert.

Vor allem, wenn man bedenkt, dass selbst ein Werk wie „Fifthy Shades of Grey, welches aus schriftstellerischer Sicht, nicht gerade zu den Meilensteinen gezählt werden kann, zuerst online präsentiert wurde, und dass sich verkauft hat, wie die oft zitierten warmen Semmeln.

Dabei darf erwähnt werden, dass dieses Stück „schriftstellerischer Tätigkeit“(und die nachfolgenden beiden Bände) von jeder, wenn auch industriell hergestellten Semmel, qualitativ gesehen, in den Schatten, gestellt werden kann.

Wer nun darauf hofft, dass es seinem Buch ebenso ergeht…!

Fifthy Shades of Grey war ein „Werk“, das zu einem bestimmten Zeitpunkt einen Nischenbedarf abgedeckt hat, von dem niemand wusste, dass es diesen überhaupt gibt.

Dann wäre noch das Problem des Marketings. Klar kann man sich jener Tools bedienen, derer sich andere Selfpublisher-Autoren ebenfalls bedienen. Also Facebook, Instagram und Co. Man kann sich aber ausrechnen – aufgrund der Anzahl der Selfpublisher-Autoren, welche diese Tools ebenfalls benutzen, wie viel Mühe es macht, sich erfolgreich aus der Masse hervorzuheben.

Einmal abgesehen davon, dass man dann die Bekanntschaft all jener macht, die sich selbst als Literaturkritiker bezeichnen. Deren Anzahl, man errät es, noch größer ist, wie die der Autoren.

 

Der klassische Weg: Veröffentlichung über einen Verlag

Kommen wir aber zur zweiten Möglichkeit, die wir hier als die Klassische bezeichnen möchten.

Diese besteht darin, sich eine Agentur zu suchen. Wer denkt, dass es ein Leichtes ist, eine zu finden, die einen unter Vertrag nimmt, dem darf gesagt werden, dass dem keinesfalls so ist.

Wovon dies abhängig ist? Ganz einfach. Von der Qualität, oftmals auch von der Originalität eines Buches. Wobei allen Agenturen eines gemeinsam haben: Sie möchten von dem Buch hingerissen oder doch wenigstens überzeugt sein.

Sie denken, dass ihr Buch nicht das Zeug dazu hat? Versuchen Sie es trotzdem! Sie könnten überrascht werden.

Aber nun einmal angenommen, man wird tatsächlich von solch einer Agentur unter Vertrag genommen. Was darf man sich von dieser erwarten?

 

Hinweis
Finger weg von Zuschussverlagen, welche Bares dafür verlangen, dass sie sich um Lektorat und Korrektorat kümmern! Die Wahrscheinlichkeit, dass man dabei abgezockt wird, liegt bei 100 %

 

Was geschieht als Nächstes?

Eine etablierte, manchmal auch weniger etablierte Agentur, wird sie und ihr Buch gegenüber Verlagen so gut vertreten, wie es dieser nur möglich ist. Der Grund: Sie leben davon. Ganz zu schweigen von der Aufwertung dieser Agentur, wenn sie mit einem Autor daherkommt, der ein Buch geschrieben hat, dass dieser Verlag für so gut hält, dass er es verlegen möchte. Sollte sich das Buch dann auch noch verkaufen (und sagen wir einmal sie hat ihren Sitz in München), wird man deren Jubelgeschrei bis nach Leipzig hören.

Das ist aber nur ein Grund, warum man sich für den klassischen Weg entscheiden sollte.

 

Vorteile eines klassischen Verlages

Die anderen Gründe liegen (fast) schon auf der Hand. Da wäre zum einen das persönliche Bemühen des Agenten/der Agentur, die einem Autor entgegengebracht wird. Ein Autor, dessen Buch von einem Verlag angenommen und verlegt wird, kann davon ausgehen, dass diese sich Arme und Beine ausreißt, damit dieser sich bei ihnen wohlfühlt und bei ihnen bleibt. Vorausgesetzt, die Agentur, ist ebenfalls davon überzeugt.

Selbstverständlich sollten auch die praktischen Fakten nicht außer Acht gelassen werden. In diesen Agenturen sind unter anderem Fachkräfte beschäftigt, die sich schon vorab mit solch lästigen Dingen wie dem Lektorat und dem Stil beschäftigen. Zumindest werden sie wertvolle Hilfestellung leisten, um allzu auffällige Schwachstellen aufzuzeigen und zu beseitigen.

Was aber das Wichtigste ist: Sie kennen die Industrie, die Szene und haben die nötigen Kontakte. Allein das ist schon ein Grund, weshalb man nicht schlecht beraten ist, diesen Weg einzuschlagen.

Einmal ganz abgesehen davon, dass einem auf diesem Weg, das Marketing abgenommen wird, ohne welches auch ein Paulo Coelho oder ein Stephen King, nicht auskommen.

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Wofür sollte man sich nun entscheiden?

Eine Frage, die so leicht nicht zu beantworten ist. Viele Faktoren spielen bei der Entscheidungsfindung eine Rolle.

Denn, worauf es letztendlich ankommt, ist, dass man sein Buch in den Regalen findet. Dabei sollte man nicht unbedingt versucht sein, aus Ungeduldsgründen den schnelleren Weg zu gehen. Welcher, man ahnt es, nicht der Bessere sein muss.

 

Das Fazit

Der schnellere Weg, sein Werk einem (potenziellen) Publikum vorzustellen, ist mit Sicherheit der Weg des Selfpublishings. Bedenken sollte man dabei, dass, nur, weil man es online gestellt hat, es auch gefunden und gelesen und damit gekauft wird.

Wer sich stattdessen dazu entscheiden sollte, den klassischen Weg zu gehen, also Agentur, Verlag, der kann davon ausgehen, dass, wenn er von solchen angenommen wird, in den besten Händen ist.

Viele mögen nun einwenden, dass es vermeintlich zu schwierig, vielleicht sogar unmöglich ist, von einer Agentur und in Folge, von einem Verlag, angenommen zu werden. Dem ist nicht so! Agenturen und Verlage sind händeringend auf der Suche nach neuen Autoren, die das Zeug mitbringen, wirklich gute Bücher zu schreiben.

 

Für welchen Weg man sich auch entscheiden sollte. Es lohnt sich, auch dann, wenn man Dutzende Male abgewiesen wurde, NICHT aufzugeben und sich stattdessen auf das zu besinnen, worauf es letzten Endes ankommt: Durchhaltevermögen und Talent!

 

Für welchen Weg hast du dich entschieden und warum? Hinterlasse doch gern ein Kommentar!

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